Forschungsschwerpunkte in den digitalen Geisteswissenschaften
Die interdisziplin?re Arbeitsgruppe Digital Humanities kooperiert dabei mit verschiedenen geisteswissenschaftlichen Fachbereichen, etwa der Germanistik, der Anglistik, der Romanistik, der vergleichenden Kulturwissenschaft, der Medienwissenschaft, der Musikwissenschaft und der Wissenschaftsgeschichte. Beispielhafte Kooperationen sind hier etwa durch das DFG-gef?rderte Projekt PaLaFra (?Le passage du latin au fran?ais“) sowie auch durch Kooperationsprojekte mit dem Haus der Bayerischen Geschichte belegt.
- Korpuslinguistische Verfahren und historische Sprachwissenschaft
- Analyse digitaler Medien (Social Media, Video Games, Social TV)
- Computergestützte Analyse in der Kunstgeschichte
- Sentiment Analyse (literarischer Texte, Fachtexte, Unternehmenskommunikation)
- Quantitative Dramenanalyse
- Digitalisierung und quantitative Analyse von Musik
- Computergestützte Analyse von Filmen und Fernsehserien
- Analyse von Alltagskultur und Erfassung historischer Quellen mithilfe von Crowdsourcing
- Untersuchung typischer Nutzerpraktiken und dem damit verbundenen Einsatz digitaler Methoden in den Geistes- und Sozialwissenschaften (?humanist computer interaction“)
- Einsatz von virtual und augmented reality in kulturwissenschaftlichen und musealen Kontexten
Lehre und Studium der Digital Humanities
Erste Belege für Digital Humanities-Lehraktivit?ten an der Universit?t Regensburg finden sich bereits in den frühen 1970er Jahren, damals unter dem Begriff der ?nicht-numerischen Datenverarbeitung“. So wurden etwa erste Lehrveranstaltungen in diesem Bereich im WS 1971 / 72 durch den sp?teren Professor für linguistische Informationswissenschaft, Jürgen Krause, angeboten. Die Etablierung von F?chern mit Bezug zur angewandten Informatik hat in Regensburg insofern eine lange Tradition, die sich mit der Informationswissenschaft und der Medieninformatik bis heute fortgesetzt. Mit dem Institut für Information und Medien, Sprache und Kultur (I:ISMK) sowie durch das 2-Fach-BA-System sind sehr gute Voraussetzungen für interdisziplin?res Arbeiten in den digitalen Geisteswissenschaften gegeben, da Studierende Medieninformatik mit einem geisteswissenschaftlichen Fach kombinieren k?nnen.
Master Medieninformatik (M. Sc.)
Formal etabliert wurden die Digital Humanities durch ein Studienmodul, das im Masterstudium der Medieninformatik als Vertiefungsschwerpunkt gew?hlt werden kann, und sich seit 2012 starker Nachfrage erfreut. Weiterhin finden sich im Bachelorstudium einzelne thematisch ?bungen, die interdisziplin?r mit Kollegen aus der Germanistik, etwa zum Thema ?digitale Lexikographie“ durchgeführt werden, sowie auch Forschungsseminare mir einschl?gigen Digital Humanities-Themen, etwa ?Museumsinformatik und Kulturportale“.
Master Digital Humanities (M. A.)
Eine neu hinzugekommene zentrale Komponente in der DH-Lehre ist seit dem Wintersemester 2017/2018 der Masterstudiengang ?Digital Humanities“. Der Studiengang richtet sich an Geisteswissenschaftler. Neben grundlegenden Kenntnissen im Bereich der Informatik, Programmierung, im maschinellem Lernen und Natural Language Processing (NLP), digitalen Medien und Empirie werden praktische Projekte und Forschungsstudien im Kontext der DH umgesetzt.
Master Public History und Kulturvermittlung (M. A.)
Gemeinsam mit den Lehrstühlen für Bayerische Landesgeschichte (Prof. L?ffler), Vergleichende Kulturwissenschaft (Prof. Drascek) wurde ein interdisziplin?rer Studiengang entwickelt, für den die Medieninformatik das Thema Digitalisierung verantwortet. Auch in diesem Studiengang werden Themen und Methoden der digitalen Geisteswissenschaften vermittelt und in Projekten eingesetzt.
Aktuelle Projekte und Kooperationen
Von Epistemic Injustice zu Epistemic Awareness. Prozessbasierte Methoden-forschung zu Missbrauch an erwachsenen Frauen in der katholischen Kirche
Entwicklung eines Informationssystems zum Missbrauch an erwachsenen Frauen in der katholischen Kirche. Dazu Sammlung, Analyse einschl?giger Textsorten. Annotation von Texten zur Vorbereitung des Tranings maschineller Lernverfahren. Identifikation einschl?giger Textpassagen mit aktuellen KI-Verfahren. Analyse und Visualisierung gr??erer Textcorpora zu diesem Thema.
Kooperationspartner: Prof. Dr. Ute Leimgruber, Universit?t Regensburg und ein thematisches Partnernetzwerk weltweit.
Finanzierung: DFG -Sachbeihilfe, https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/539293243 (externer Link, ?ffnet neues Fenster) (externer Link, ?ffnet neues Fenster)
Zeitraum: 2025-2028
hand.gemacht – 3D-Technologie für handgemachte Objekte der Alltagskultur
In Kooperation mit dem Oberpf?lzer Freilandmuseum Neusatz-Perschen (Direktor Dr. Hammerl) und dem Lehrstuhl für vergleichende Kulturwissenschaft (Prof. Drascek) werden 3D-Techniken und die vollst?ndige Prozesskette von der Erfassung (Scan) bis zur interaktiven Pr?sentation handgemachter Objekte der Alltragskultur anhand konkreter Artefakte aus der Oberpfalz untersucht.
Kooperationspartner: Oberpf?lzer Freilandmuseum Neusatz-Perschen (Direktor Dr. Hammerl), Lehrstuhl für vergleichende Kulturwissenschaft (Prof. Drascek)
Finanzierung: F?rderung durch das Bayerische Staatsministerium für Finanzen und Heimat im Rahemen der F?rderrichtlinie Heimt-Digital-Regional, https://handgemacht.bayern/projekt (externer Link, ?ffnet neues Fenster) (externer Link, ?ffnet neues Fenster)
Zeitraum: 2022-2025
Emotions in Drama
Aufbau und Analyse eines historischen Dramenkorpus mit Methoden der Sentiment Analysis. Einsatz aktueller KI-Modelle für das Training auf der Basis annotierter Dramentexte. Entwicklung eines fachlich und zeitlich angepassten Emotionsmodells für die Analyse der Dramen in Varock und Klassik. Entiwcklung von Analysekompontenen und Visualisierungsverfahren für die Aufbereitung der Analysergebnisse.
Kooperationspartner: PD Dr. Kartin Dennerlein, Universit?t Würzburg
Finanzierung: DFG / SPP Computational Literary Studies, https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/424207618 (externer Link, ?ffnet neues Fenster) (externer Link, ?ffnet neues Fenster)
Zeitraum: 2019-2024