Der Preis ging 2023 an das Projekt Girls Go Science, konzipiert, initiiert und durchgeführt von Dr. Stephan Giglberger, Fakult?t für Physik. In diesem Projekt nehmen Schülerinnen an mehreren Workshops teil, zum Beispiel am TMDC-Projekt, einem Projekt zu Transition Metal DiChalcogenide-Untersuchungen, in dem sie atomar dünne Halbleiter untersuchen und erkennen, dass und wie deren Schichten sichtbar zu machen sind. Die Teilnehmerinnen lernen, per 3D-Drucker Mikroskope herzustellen, was an den Schulen wiederholt werden kann, sodass sie ihrerseits Multiplikatorinnen werden k?nnen. Besonders überzeugt hat die Jury, dass das Projekt eng mit der aktuellen Forschung an unserer Universit?t liiert ist, den MINT-Bereich betrifft, d.h. den Bereich von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, und in den Schülerinnen sowie den Master-百利宫_百利宫娱乐平台¥官网nen und Doktorandinnen, die in der Girls Go Science-Programmschiene als Dozentinnen agieren, Wissenschaftlerinnen von morgen sieht. Die Initiative kann damit dazu beitragen, strukturelle Diskriminierung und daraus folgenden Machtmissbrauch auszubauen. Im Sinne der Gleichstellungsperspektive der Universit?t zielt es so auf konkrete Verbesserungen im Wissenschaftsbetrieb der Zukunft.
Die Jury würdigte mit dem Preis darüber hinaus das Engagement zur Gleichstellung der Geschlechter der Fakult?t für Physik, inbegriffen der Personen, die an ihr und für sie in den letzten Jahren Akzente gesetzt haben, und der Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten für Frauen in Wissenschaft und Kunst an dieser Fakult?t.
Die Jury aus Gleichstellungsbeauftragten für Frauen in Wissenschaft und Kunst aller F?chergruppen dieser Universit?t bescheinigte Dr. Stephan Giglberger, mit dem Projekt herausragend zu Chancengleichheit beigetragen und zugleich die Verbindung nach au?en gef?rdert zu haben, neben der Kooperation mit Schulen durch die Kooperation mit den MINT-Labs. Ihm gilt ausdrücklich der Dank der Jury. Das Preisgeld soll im Sinne der Ausschreibung dazu zur Verfügung stehen, das Projekt weiterzubetreiben und weiterzuentwickeln.
Stellvertretend für die Doktorandinnen, die aktiv an der betreffenden Forschung mitwirken, erhielt Nadine Mundigl, im Promotionsverfahren bei Prof. Dr. Dominique Bougeard mit einer Arbeit zu Quanteneffekten in Halbleiter-Nanostrukturen, ihre Urkunde. Sie nahm 2014 am MINT-Programm für junge Frauen teil, was für ihre Studienwahl und die Wahl der Universit?t Regensburg ausschlaggebend war. Als Vertreterin für die Master-百利宫_百利宫娱乐平台¥官网nen des Girls Go Science-Projekts erhielt Hanifah Mumtaz eine Preisurkunde, derzeit mit einer Arbeit in Mathematik bei Prof. Dr. Helmut Abeld zu Sharp Interface Limits von Navierstokes/Allen Cahn-Systemen befasst, vormals Teilnehmerin des MINT-Programms 2018 und demletzt Dozentin im TMDC-Projekt. Das Projekt w?re nicht so gelungen ohne die Mikrosystemtechnikerin und Elektronikerin für Betriebstechnik der MINT-Labs Sandra Hannweg, aktiv auch am Girls Go Science-Projekt beteiligt. Wir begrü?en, dass sich Stadt und Universit?t mit ihr die Hand reichen. Ihnen allen gilt der herzliche Glückwunsch der Universit?t Regensburg!
Für das Miteinander in der Gesellschaft ist eine der gr??ten Herausforderungen die Anerkennung und Wertsch?tzung der Leistungen von Frauen in derselben Weise wie die von M?nnern. Mit dem Hauptpreis wird 2022 eine mehrstufige Initiative von Frau Dr. Heike Wolter, Akademische R?tin, pr?miert, gipfelnd in der Kinderbuchreihe "Starke Frauen", die sich diesem Ziel verschreibt. Sie entstand in Verbindung mit ihrer geschichtsdidaktischen Lehre zu "Gendersensibilit?t im Geschichtsunterricht" und zu Frauen-, Gender- und M?nnlichkeitsgeschichte. Die Buchreihe "Starke Frauen" erscheint beim Verlag edition riedenburg und erreicht über den freien Verkauf hinaus inneruniversit?r und au?eruniversit?t verschiedene Gesellschaftsschichten und Altersstufen. Eine St?rke ist die Vielfalt der für die biografischen Bücher ausgew?hlten Frauen - von Bertha Benz und Ruth Bader Ginsburg über Wangari Maathai bis Angela Merkel. Das Projekt setzt mit der Verbindung aus Lehrkr?ftebildung, didaktischen Angeboten, auch zur Weiterbildung, und dem Einsatz der Reihe in Schulen früh an, um ein geschlechtergerechteres Geschichtsbild zu vermitteln. Vorbilder spielen hierfür eine gro?e Rolle. Es f?rdert damit langfristig Gendersensibilit?t und Chancengleichheit. Das Projekt hat überdies durch die Einbindung in das "Zertifikat Hochschullehre" des Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsdidaktik mit Blick auf zeitgem??es Wissen und die Kompetenzen von Lehrkr?ften nachhaltigen Charakter.
Mit diesem Engangement hat sich Frau Dr. Heike Wolter um die Gendersensibilisierung und die Gleichstellung der Geschlechter in der akademischen Lehre der Universit?t Regensburg und im Wissenstransfer sehr verdient gemacht. Frau Dr. Wolter arbeitet am Lehstuhl für Neuere Geschichte in der Abteilung Didaktik der Geschichte an der Fakult?t für Philosophie, Kunst-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften der Universit?t Regensburg.
Der Gleichstellungspreis 2022 in der Kategorie "Abschlussarbeiten und Qualifikationsarbeiten", dotiert mit 500€, wird Frau Antonia Reck für ihre herausragende kulturwissenschaftliche Masterarbeit mit dem Titel Zur Konstruktion weiblicher Geschlechterbilder und Rollenerwartungen in Kochbüchern von und für jüdische Frauen zwischen 1901 und 1921 verliehen. Die Arbeit ist ein exzellentes Beispiel für die detaillierte Analyse von Denkweisen einer bestimmten Zeit und von gesellschaftlichen Gruppen. Die kulturwissenschaftliche Untersuchung zeigt, wie nicht nur explizit, sondern gerade implizit Erwartungen an Frauen vermittelt und immer wieder weitergegeben werden, sie spricht das aktuelle Ph?nomen der Re-Traditionalisierung an und macht mit diesem Bogen und den Bezügen zur Gegenwart historisch fundierte, zugleich kulturwissenschaftlich plausible gerahmte Aussagen zur Wirkmacht überwunden geglaubter Geschlechterbilder in unserer Zeit. Ihre Arbeit tr?gt dazu bei, Normvorstellungen zu überdenken, die das Gleichgewicht der Geschlechter betreffen, und regt dazu an, Fragen an die Vergangenheit und die Gegenwart zu stellen.
Antonia Reck ist Absolventin des Masterstudiengangs Vergleichende Kulturwissenschaft an der Universit?t Regensburg und hat am Foodguide Jüdische Küche. Geschichten - Menschen - Orte mitgearbeitet. Sie ist nach ihrem Abschluss auf eine Stelle an der Herzog-August-Bibliothek Wolfernbüttel gewechselt.
Text der Ausschreibung Gleichstellungspreis der UR 2022 (pdf-Datei)
Die Fakult?t für Physik geh?rt zwar zu den Schlusslichtern, was die Pr?senz von Frauen in allen wissenschaftlichen Qualifikationsstufen und erst recht in der Professorenschaft angeht. Doch l?sst sie nicht locker, potentielle junge Nachwuchsphysikerinnen auf das Studium neugierig zu machen.
Seit 2003 pr?sentiert die Fakult?t regelm??ig im Rahmen der Frühjahrstagungen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft im Donaueinkaufszentrum ein vielbeachtetes Ausstellungs- und Bühnenshow-Projekt ?Physik hautnah“. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网es niedrigschwellige Angebot vermittelt M?dchen und jungen Frauen die Freude an physikalischen Experimenten unmittelbar.
Die Initiative geht auf den derzeitigen Dekan Prof. Dr. Dieter Weiss zurück, wurde bis 2016 von Prof. Dr. Josef Zweck und seitdem von Prof. Dr. John Lupton unterstützt. Für den Gleichstellungsaspekt enorm wichtig ist, dass mit Dr. Karoline Bernhard-H?fer eine Frau die Leitung übernommen hat und jeweils 50 Prozent weibliche Mitarbeiterinnen vor Ort per role modeling dafür sorgen, dass gar nicht erst der Eindruck entsteht, Physik sei eine m?nnliche Dom?ne. (Text der Laudiatio im Programmheft zum 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网 academicus 2019)
Text der Ausschreibung Gleichstellungspreis der UR 2019 (pdf-Datei, 30?KB)
Die Fakult?t für Psychologie, P?dagogik und Sportwissenschaft unter der Leitung von Dekan Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Gruber und der Mitarbeit der Frauenbeauftragten Dr. Michaela Ingrisch, Dr. Helen Jossberger und Dr. Eva Pufke haben sich mit dem Konzept einer geschlechtersensiblen Personalentwicklungsma?nahme für Wissenschaftlerinnen ab dem Ende der Promotion beworben. 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网es konkretisiert das 2017 verabschiedete Gleichstellungskonzept der Fakult?t. Dabei stellte sie trotz ?u?erst hoher Anteile von Frauen bei Studierenden (76,9 Prozent), Promotionen (60 Prozent) und Professuren (W2: 100 Prozent, W3: 42,9 Prozent) fest, dass noch ein wesentliches Defizit im Bereich der Habilitationen besteht (Zeitraum 2008 bis 2016: 21,4 Prozent). Die Ma?nahme, bestehend aus individuellem Karrierecoaching und speziellen Informationsangeboten, soll hochqualifizierte Doktorandinnen und Postdoktorandinnen motivieren und best?rken, den Weg zur Professur zu beschreiten. (Text der Laudiatio im Programmheft zum 百利宫_百利宫娱乐平台¥官网 academicus 2017)
Text der Ausschreibung Gleichstellungspreis der UR 2017 (pdf-Datei, 276 KB)
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