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Aktuelles: Volles Haus bei ?Uni goes Downtown“

Wenn Wissenschaft begeistert, Fragen weckt und die Stadt zusammenbringt.

22. Januar 2025, von Bastian Schmidt

  • Pr?sidium

Am Montag, den 20. Januar 2025, fand erneut die Veranstaltung ?Uni goes Downtown im voll besetzten Degginger in Regensburg statt. Rund 140 G?ste nahmen an einem Abend teil, der Wissenschaft, Musik und anregende Gespr?che miteinander verband. Die Moderation übernahm Jan Kleine, Leiter des Pr?sidialbüros der Universit?t Regensburg.

?Uni goes Downtown“ hat sich l?ngst als feste Gr??e im Veranstaltungskalender etabliert. Wenn die Universit?t Regensburg ihre Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einl?dt, ihre Forschung im Degginger zu pr?sentieren, str?men Menschen aus allen Teilen der Stadtgesellschaft zusammen – um zuzuh?ren, mitzudiskutieren oder einfach in entspannter Atmosph?re den Abend bei ?Bier und Nüsschen" zu genie?en. 

Ein stimmungsvoll beleuchteter, voll besetzter Veranstaltungsraum. Das Publikum schaut gespannt Richtung Bühne. Foto: UR/Julia Dragan
Rund 140 G?ste besuchten ?Uni goes Downtown“ im Degginger.

Vorüberlegungen zu einer "Kleinen Geschichte des ostentativen Nichtglaubens“

Den Auftakt von ?Uni goes Downtown“ machte diesmal Dr. Christian K?nig vom Lehrstuhl für Neuere Geschichte (Frühe Neuzeit) mit seinem Vortrag ?'S?kulare Option' statt Atheismus – Vorüberlegungen zu einer kleinen Geschichte des ostentativen Nichtglaubens“. Er zeigte in seinem Vortrag, dass hinter scheinbar trivialen Tatsachen oft komplizierte historische Entwicklungen stecken. So spielen Gottesglaube und Religion heute im ?ffentlichen Leben eine geringere Rolle als in der Vergangenheit. Grund dafür sei, so die oft ge?u?erte landl?ufige Auffassung, ein Erstarken von atheistischen bzw. materialistischen Positionen. Tats?chlich aber unterscheidet sich die Gegenwart laut Dr. K?nig weniger durch ihren Atheismus von der Vormoderne, als vielmehr durch die Etablierung eines Handlungsspielraums, der es freistellt in bestimmten Situationen einen Gottesbezug herzustellen oder nicht. Die komplexe und manchmal paradoxe Entstehung dieser ?s?kularen Option“ (Charles Taylor) illustrierte K?nig anhand eines Beispiels, in dem naturwissenschaftliche Erkenntnisse die Argumente eines Inquisitors gegen sein materialistisch argumentierendes Opfer stützten.

Ein Mann steht auf einer Bühne, h?lt ein Mikrophon in der Hand und blickt zu einer Projektion auf einer Leinwand. Foto: UR/Julia Dragan
Dr. Christian K?nig bei seinem Vortrag ?'S?kulare Option' statt Atheismus – Vorüberlegungen zu einer kleinen Geschichte des ostentativen Nichtglaubens“.

Warum klingt Musik (nicht) wie sie geschrieben ist?

Anschlie?end gingen Prof.in Dr. Katelijne Schiltz und Prof. Dr. Gregor Herzfeld, beide vom Institut für Musikwissenschaft, der Frage nach: ?Warum klingt Musik (nicht) wie sie geschrieben ist?“. Ein Thema, dass grunds?tzlich viele Menschen tangiert, denn schlie?lich musizieren viele Menschen, ob als Hobby oder professionell. Und jeder lernt von Beginn an, dass Musik etwas Geschriebenes ist; Zeichen auf Papier. Laut Prof.in Schiltz hat man sich mittlerweile sogar so an die gebr?uchliche Standardnotation gew?hnt, dass sie meist gar nicht mehr hinterfragt wird. Doch genau das tun die beiden Musikwissenschaftler*innen, wenn sie sich mit der Geschichte der Notation besch?ftigen. Sie zeigten in ihrem Vortrag auf, dass Notationsformen nicht selten jeweils eigene L?sungen finden, das, was erklingen soll, aufzuzeichnen, anzudeuten oder es auch einfach offenzulassen. Weiter zeigten sie, welche Potenziale durch Notation aktiviert werden k?nnen – wenn also Schrift mehr ist als ausgeschriebener Klang, mehr als blo?es Speichermedium, sondern darüber hinaus etwas mitteilen will. Sie pr?sentierten Beispiele aus ihrer aktuellen Forschung, zeigten historische und regionale Unterschiede in der Notation und deren Einfluss auf die Klangwahrnehmung auf und diskutierten Kompositionen aus dem Mittelalter und der Gegenwart, um die Frage aufzuwerfen: Warum klingt Musik (nicht) wie sie geschrieben ist?

Ein Mann und eine Frau stehen auf einer Bühne und erkl?ren die Projektion auf der Leinwand neben ihnen. Fotot: UR/Julia Dragan
Prof. Dr. Gregor Herzfeld und Prof.in Dr. Katelijne Schiltz kl?rten die Frage, warum Musik (nicht)  so klingt, wie sie geschrieben ist?.

Die Rente ist sicher! Ist sie doch, oder?

Den Abschluss bildete Prof. Dr. Fabian Kindermann, Inhaber des Lehrstuhls für die ?konomie des ?ffentlichen Sektors, der sich mit seinem Vortrag ?Die Rente ist sicher! Ist sie doch, oder?“ den aktuellen Fragen, Diskussionen und Problemen der Rentenversicherung in Deutschland widmete. Das Thema Rente und die damit verbundene Unsicherheit begleiten die deutsche Bev?lkerung schon seit Jahrzehnten. Ob in den 1970ern unter Arbeitsminister Ehrenberg, in den 1980ern unter Norbert Blüm, in den 1990ern nach der Wiedervereinigung, in den 2000ern im Zuge der gro?en Rentenreformen oder heute, wo der Renteneintritt der sogenannten Babyboomer-Generation bevorsteht – die Herausforderungen bleiben bestehen. Um den demografischen Wandel zu bew?ltigen, pl?dierte Prof. Kindermann für eine gesamtgesellschaftliche und konstruktive Diskussion über Fairnessprinzipien. Wie soll eine h?here Lebenserwartung zwischen Arbeits- und Ruhestandszeit aufgeteilt werden? Wie geht man mit den gro?en Unterschieden in der Lebenserwartung zwischen Arm und Reich um? Welchen Stellenwert soll das Renteneinkommen für verschiedene Bev?lkerungsgruppen in Zukunft einnehmen? Neben diesen fundamentalen Prinzipien sprach Prof. Kindermann auch darüber, wie eine St?rkung der Kapitaldeckung in der Rentenversicherung und eine Mobilisierung des Arbeitskr?ftepotenzials die Renten kurzfristig stabilisieren k?nnten. 

Ein Mann steht mit einem Mikrophon in der Hand auf einer Bühn und erkl?rt seine Pr?sentation. Foto: UR/Julia Dragan
Prof. Dr. Fabian Kindermann bei seinem Vortrag ?Die Rente ist sicher! Ist sie doch, oder?“

Nach jedem Vortrag nutzte das Publikum die Gelegenheit, zahlreiche Fragen zu stellen und mit den Referierenden zu diskutieren. Die Uni Jazz Combo sorgte für die musikalische Begleitung und trug zur angenehmen Atmosph?re des Abends bei.

?Uni goes Downtown“ brachte erneut Wissenschaft und Stadtgesellschaft erfolgreich zusammen und f?rderte den Dialog zwischen Forschung und ?ffentlichkeit.

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