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Strafprozesse filmen: eine Herausforderung für die Gesellschaft

Ausstellungsplakat

Von Nürnberg bis zur chilenischen Diktatur

Ausstellung im Sommersemester 2025

Zeitraum: 15. Mai bis 12. Juli 2025

Ort: Oberes Foyer der Universit?tsbibliothek

Die Ausstellung wurde von den Archives nationales in Paris, dem franz?sischen Nationalarchiv, unter dem Titel: Filmer les procès: un enjeu social, konzipiert und vom 15. Oktober 2020 bis 18. Dezember 2021 erstmals in Pierrefitte-sur-Seine und Paris gezeigt. Sie basiert auf den Ideen der Kuratorin Martine Sin Blima-Barru, Historikerin und Konservatorin am franz?sischen Nationalarchiv, und des Kurators Christian Delage, Historiker, lange Leiter des Forschungszentrums Institut d’histoire du temps présent und Filmregisseur.

Mit der Ausstellung wandte sich das Nationalarchiv erstmals Film-Quellen aus dem Justizbereich zu. Sie erm?glicht, die moralisch-ethische Bedeutung der Verhandlungen nachzuvollziehen, ausgew?hlte Gerichtsprozesse in Auszügen kennenzulernen und sich mit deren Bedeutung für die Geschichte der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit zu besch?ftigen, insbesondere mit der Frage, ob und mit welchem Ziel Strafgerichtsprozesse von hoher gesellschaftlicher Relevanz mitgefilmt werden sollen.

In Regensburg werden sechs Filme mit einpr?gsamen Szenen internationaler Prozesse gezeigt:

  • Hauptkriegsverbrecherprozesse in Nürnberg (1945/1946)
  • Prozess gegen Adolf Eichmann in Jerusalem (1961)
  • Prozess gegen Klaus Barbie (1987)
  • Prozess gegen Paul Touvier (1994)
  • Prozess gegen Maurice Papon (1998)
  • Prozess gegen vierzehn T?ter der Pinochet-Diktatur (2010)

Es handelt sich um Prozessfilme mit Bezug zum Zweiten Weltkrieg – gegen Klaus Barbie, Paul Touvier und Maurice Papon. Hinzu kommt ein Prozess im Zusammenhang mit der chilenischen Diktatur. Sie stehen in der Tradition der beiden weltweit erstmals gefilmten Prozesse von historischem Belang: des Prozesses gegen NS-T?ter in Nürnberg und des Prozesses gegen Adolf Eichmann in Jerusalem.

Die Nürnberger Prozesse waren bahnbrechend für die Entwicklung des V?lkerstrafrechts. Eines ihrer wichtigsten Ergebnisse war, dass Individuen für staatliches Handeln rechtlich verantwortlich gemacht werden k?nnen. Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hat seinen Ausgangspunkt in den Nürnberger Prozessen. Einige Entscheidungen des IStGH stehen derzeit im Zentrum der Aufmerksamkeit.

Die Ausstellung wird im Oberen Foyer der Universit?tsbibliothek gezeigt. Für Regensburg wurde die franz?sische Ausstellung von Prof. Dr. Isabella von Treskow adaptiert.

Die Filme haben eine durchschnittliche Dauer von ca. 10-25 Minuten, sind mit deutschen Untertiteln versehen und k?nnen individuell angesteuert werden. Informationen zu Personen, abschlie?enden Urteilen, Relevanz der montierten Ausschnitte und Kameratechnik liegen bei den Bildschirmen bereit.

Zur Ausstellung wird begleitend eine Ringvorlesung angeboten, die für alle Interessierten ohne Voranmeldung offen ist.


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  1. Fakult?t für Rechtswissenschaft

Strafprozesse filmen

Ausstellung im Sommersemester 2025

Bild des Audimax-Foyers